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Leserbrief zum Artikel Kommentar: Kuscheln mit Erdogan vom 24.12.2020:

Interessen statt Werte

Erdogan hat freilich längst begriffen, dass er »sein Land« nicht mehr als einen demokratischen Rechtsstaat chiffrieren muss. Denn wozu Macht und Selbstbeherrschung mit dem Volk teilen, wenn man jene EU, die in der Vergangenheit gewiss auch das Ego des stolzen Präsidenten so manches Mal auf eine harte Probe gestellt hat, inzwischen – dank eines dubiosen Flüchtlingsabkommens – am Gängelband führen kann. In einem Land, wo wiederholt freie Menschen de facto zu Freiwild und politischer Verhandlungsmasse werden können, herrscht das Gegenteil von Demokratie. Es sind also gewiss keine hehren Werte, sondern gemeinsame und »gegenseitige« Interessen, die (noch) mehr schlecht als recht verbinden, was nicht bzw. immer weniger zusammengehört. Das allerdings ist für die EU ja ohnehin keine ganz neue Erfahrung.
Matthias Bartsch, Lichtenau
Veröffentlicht in der jungen Welt am 29.12.2020.
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