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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Rechter Terror in Neukölln: Anschlagsserie aufgeklärt vom 24.12.2020:

Aufgeklärt?

Wenn schon, denn schon. Eigentlich war es schon lange klar, wer und was hinter der Anschlagsserie und den massenhaften Propagandadelikten steckt und wer bei den Behörden versagt hat. Daher erst aufräumen, damit dann gründlichst endlich – da überfällig – aufgeklärt werden kann! Ich selbst war seit Jahrzehnten bemüht, u. a. in Berlin-Rudow »aufzuräumen«, d. h. den Nazidreck wegzuräumen (kratzen, putzen oder sprayen), wobei mir immer wieder aus der ach so oft von der Politik geforderten Zivilgesellschaft entgegengefaucht wurde, das Hassgraffito »Ausländer raus« vor deren Haustür bitte »stehen zu lassen, da man gut damit leben könne«. Zivilpolizisten kritisierten mich, weil ich mit Nagellackentferner u. a. die Edding-Hakenkreuze entfernte, da dies »eine gefährlich ätzende Flüssigkeit sei«. Einen Meter große Hakenkreuze im Neudecker Weg oder in der Köpenicker Straße durfte ich laut Polizei natürlich nicht übermalen, dies sei bekannt – und sollte denn auch wochen- und monatelang dranbleiben, warum auch immer. In der Großziethener Chaussee habe ich vor mehreren Jahren dreimal die Polizei wegen einiger ein Meter großer Hakenkreuze verständigt, ohne dass etwas passierte.
So habe ich in Rudow mindestens 100mal, wenn nicht öfter politisch motivierte Sachbeschädigung beschädigt, u. a. Tausende der Ekelsticker entfernt, die ich angeblich wegen der »Meinungsfreiheit« nicht entfernen durfte.
Ganz nach meinem Leitsatz: Meinungsfreiheit hat Grenzen! Sie endet, wenn Hass und Menschenverachtung beginnen! Wir sind dafür verantwortlich, was wir widerspruchslos hinnehmen, und entsprechend habe ich gehandelt!
Und abgesehen von mehreren massiven Bedrohungen und kleineren Angriffen durch Bürger und rechte »Kameraden« gegen meine Person, wurde ich Gott sei Dank bislang nicht abgefackelt!
Irmela Mensah-Schramm