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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Aus Leserbriefen an die Redaktion vom 19.11.2020:

Zum Leserbrief »Zur Not über Leichen«

Mit Verwunderung stelle ich fest, wie gut Frau Wagner die Kolleginnen und Kollegen des Coca-Cola-Werks in Liederbach zu kennen scheint. Ich als Gewerkschaftssekretär, der den Betrieb von 1979 bis 2013 betreut hat, habe da ganz andere Erfahrungen gemacht.
Die Beschäftigten haben nie nur die Probleme in ihrem Betrieb gesehen, sondern waren stets solidarisch mit den Beschäftigten in anderen Werken auf nationaler wie internationaler Ebene. Als Gewerkschafter bei Coca-Cola in Kolumbien ermordet wurden, trugen die Kolleginnen und Kollegen von Coca-Cola ein großes Transparent bei der Mai-Demo in Frankfurt, um ihre Solidarität auszudrücken. Sie sammelten im Betrieb Geld für die Kolleginnen in Kolumbien, und die internationale Solidarität war darüber hinaus immer ein Thema in Betriebsversammlungen. Während der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland gab der Betriebsrat von Coca-Cola ein Interview, um sich mit den indischen Bauern zu solidarisieren, die gegen den Coca-Cola-Konzern für ihr Recht auf Wasser kämpfen. Die Kolleginnen bei Coca-Cola haben stets nicht nur an Lohnerhöhungen und die Verbesserung ihrer Arbeitssituation gedacht, sondern sie legten z. B. die Arbeit nieder und protestierten im Rahmen der Tarifauseinandersetzung mit dem Transparent »Kein Krieg für Öl« gegen den Beginn des ersten Irak-Kriegs. Über all diese Aktivitäten wurde auch in den Medien berichtet.
Hans-Jürgen Hinzer, Frankfurt am Main
Veröffentlicht in der jungen Welt am 24.11.2020.