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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Kolumne von Mumia Abu-Jamal: Faschismus in den USA vom 26.10.2020:

Mehr Auseinandersetzung

Ohne Zweifel bedarf Faschismus als Begriff einer tieferen Auseinandersetzung, und es braucht auch Mut, diesen in seinen vielfältigen Formen als solchen zu benennen. Faschismus kennt viele Formen. Der Hitlerfaschismus war national und militaristisch geprägt. Gemeinsam dürfte allen Formen ein rücksichtsloses Erheben über andere sein, ein rücksichtsloses Bestimmen und Durchsetzen, ohne Rücksicht auf Nachteile und Schädigungen gegen andere, gleichgültig, ob diese körperlicher, psychischer oder sozialer Art sind. Selbstbestimmungsrechte, Gleichberechigungsrechte, Bestandteile der Menschenwürde, der Menschen- und Bürgerrechte, die dem Erheben und Durchsetzen hinderlich sind, zählen nichts, werden übergangen, denunziert oder vergewaltigt.
Mehrheiten, die sich über Minderheiten erheben, haben genausowenig eine Berechtigung wie umgekehrt. Erhebungsformen können beispielsweise behördlich-bürokratischer Art sein. Dann wäre es richtig, von Behördenfaschismus zu sprechen. Bei religiöser Art wäre von einem religiös geprägten Faschismus zu sprechen. In Einzelfällen tauchte auch der Begriff des Islamofaschismus auf. Ob das falsch ist? Nicht zu vergessen das riesige Feld der Datentechnologien, deren Einsatz nicht begrenzt wird. Für Antworten zur weiteren Begriffsthematisierung wäre ich dankbar. Vielleicht muss ich mich auch korrigieren?
M. Gill