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Gegründet 1947 Donnerstag, 28. März 2024, Nr. 75
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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel »Schwarze Null«: Debatte um Krisenbudget vom 30.09.2020:

Geld und Verbrechen

»Vom organisierten Geld regiert zu werden ist genauso schlimm, wie vom organisierten Verbrechen regiert zu werden«, soll US-Präsident Franklin D. Roosevelt (Präsidentschaft 1933–1945, jW) gesagt haben. Welche Wirklichkeit seine Aussage annimmt, hat er ganz sicher nicht zu ahnen gewagt. Längst haben wir es mit einer Symbiose aus beidem zu tun, die scheinbar Naturgesetz ist. Wenn der Bundestag die »schwarze Null« diskutiert, Milliarden an Krediten, also Schulden aufzunehmen beschließt und auch gefragt wird, wer das bezahlen soll, dann bleibt es wie immer bei Massenverdummung. Natürlich hat Gesine Lötzsch recht, wenn sie die »schwarze Null« Unsinn nennt. Schulden eines Staates bzw. Gemeinwesens sind oder sollten Investitionen in Zukunft, Fürsorge, Lebensbedingungen der Menschen sein, also Schulden im positiven Sinne, die sich in Zukunft auszahlen.
Dazu gehören Gesundheit, Bildung oder Digitalisierung. Die Frage ist, ob in gesellschaftlichem Interesse oder im Profitinteresse von privaten Konzernen. Über negative Schulden wird nicht gern debattiert. Wie steht es mit Rüstung, Kriegen, Subventionierung von Konzernen, mit Steuerkriminalität u. a. – organisiertes Geld für/und Verbrechen also. Zur Volksverdummung gehört schon immer, über Schulden den Nebelschleier zu legen, das Volk im Verständnis der einfachen Hausfrau zu lassen, um dann willigst beim einfachen Volke bzw. Lohnabhängigen die Kosten geltend zu machen. Schulden, Verschuldung des Staates/Gemeinwesens sind nur dann ein Finanzierungsproblem, wenn es zum Verteilungsproblem wird, wenige reicher und immer mehr ärmer werden. Das ist das Thema, das aber gern im Dunklen gelassen wird.
Roland Winkler, Aue