Leserbrief zum Artikel Räumung im Dannenröder Wald: »Politische Schizophrenie«
vom 17.09.2020:
Wasser ist Leben
Mehr als 100 Fachgesellschaften für Gewässerforschung rufen in einer gemeinsamen Erklärung zum sofortigen Handeln auf, um den Klimawandel einzudämmen. Darin heißt es unter anderem: Wasser ist die wichtigste natürliche Ressource, denn ohne Wasser ist kein Leben auf der Erde möglich. Wasservorkommen, ob Süß- oder Meerwasserökosysteme, bieten der menschlichen Gesellschaft vielfältigen Nutzen. Dazu gehören u. a. die Versorgung mit Sauerstoff, Nahrung, Trinkwasser und genetischen Ressourcen, die Regulierung der Atmosphäre und des Klimas, die Wasserreinigung, das Abschwächen von Stürmen, die Eindämmung von Überschwemmungen und Dürren sowie das Bereitstellen von Erholungsgebieten. Unsere Existenz und unser Wohlbefinden hängen von der Gesundheit und dem guten Funktionieren der aquatischen Ökosysteme ab. Die Wasserressourcen der Welt sind derzeit der stärksten Bedrohung in der Geschichte der Menschheit ausgesetzt. Der vom Menschen verursachte Klimawandel beschleunigt den Verfall der aquatischen Ökosysteme und der von ihnen erbrachten Dienstleistungen. Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel dringend notwendig sind. Ein Aufschub der Maßnahmen zur Kontrolle der Treibhausgasemissionen – wie z. B. durch Braunkohleverbrennung! – ist keine Option, wenn die Menschheit die Wasserressourcen und eine sichere Umwelt auf der Erde erhalten möchte.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 18.09.2020.