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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Asien-Pazifik: Gegen Beijing gerichtet vom 08.09.2020:

Goldgrube Indopazifik

Indopazifik ist die Bezeichnung für eine aus dem nördlichen Indischen Ozean, dem westlichen Zentralpazifik und einigen Nebenmeeren bestehende Großregion einschließlich ihrer Inselwelt. Im eingeschränkten Sinne wird die Bezeichnung Indopazifik auch lediglich für die Meere und Länder Südostasiens verwendet. Strategisch ist es logisch, dass sich China den Begriff Indopazifik nicht zu eigen macht, sondern bei der Bezeichnung »Asien-Pazifik« bleibt. Darüber hinaus erkennt man auf chinesischer Seite in der Indopazifik-Strategie den Trend einer zunehmenden strategischen Eindämmungspolitik seitens der USA. Für China gilt es generell, die potentielle Gefahr einer wachsenden Auseinandersetzung mit den USA abzuwenden. China setzt auf den Eurasischen Kontinent, auf das Festland, der US-geführte Westen auf die Wasserstraßen. Friedlich könnten beide Strategien parallel nebeneinander nach dem Motto »Konkurrenz belebt das Geschäft« funktionieren. Der bewusst fordernde, hochgepuschte Machtkampf des Westens mit China entwickelt sich aber weltweit. Australien zum Beispiel rüstet drastisch auf, in den kommenden zehn Jahren sollen umgerechnet gut 165 Milliarden Euro in den Militärhaushalt des Landes fließen – 35 Prozent mehr als geplant. So wird das Land vor allem für die US-Rüstungskonzerne zu einer überaus lukrativen Goldgrube, und die Vereinigten Staaten werden ihren imperialen Rang noch eine Weile aufrechterhalten können. Durch diese Militärstrategie verkauft sich die USA als Schutzpatron des Westens, und Deutschland als Vasall der USA muss dieses Kalkül mitmachen.
Istvan Hidy