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Leserbrief zum Artikel Östliches Mittelmeer: Der Casus belli vom 02.09.2020:

Säbelrasseln im Mittelmeer

Seit der Entdeckung von Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer in der Region um Zypern gibt es heftigen Streit zwischen Ankara und Athen um deren Erkundung und spätere Ausbeutung. Das türkische Forschungsschiff »Oruc Reis« sucht derzeit, begleitet von Kriegsschiffen, nach Gas. »Ankara argumentiert, dass das Gebiet zum Festlandsockel der Türkei gehöre. Der Türkei sind aber die griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo vorgelagert, weshalb Griechenland das Seegebiet nach internationalem Recht für sich beansprucht«, heißt es dazu in Meldungen.
Das türkische Vorgehen wird auch von der EU scharf kritisiert. Aber weder die EU noch Zypern haben eigenes Militär. Frankreich entsandte Kriegsschiffe in die Region. »Die spektakuläre französische Militärpräsenz in Zypern hängt mit der Entdeckung von unterseeischen Erdgasvorkommen südlich von Zypern zusammen. Das französische Energieunternehmen Total ist an den Erkundungen beteiligt«, fügen die Agenturen hinzu (z. B. dpa).
In der FR wurde Außenminister Heiko Maas wie folgt wiedergegeben: »Die Lage im östlichen Mittelmeer habe sich zu einem ›Spiel mit dem Feuer‹ entwickelt.« Die EU steckt in dem Konflikt in einer schwierigen Situation. Später hieß es in dem Blatt: »Auf der einen Seite will [die EU] Griechenland und dem ebenfalls betroffenen EU-Mitglied Zypern Beistand leisten. Auf der anderen Seite befürchten etliche Mitgliedstaaten negative Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit der Türkei in der Flüchtlingspolitik.« Zwar wolle Außenminister Maas zwischen Athen und Ankara vermitteln, jedoch die EU sei nicht in der Lage, der Türkei ernsthaft vor seiner Küste militärische Grenzen aufzeigen, geschweige denn in die Schranken weisen. Siehe dazu den Zypern-Konflikt seit 1974, mit erfolglosen Verhandlungen bis heute.
Istvan Hidy