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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Denkmalstreit: Mit der Vergangenheit brechen vom 24.08.2020:

Nichts dazugelernt?

Das Bismarck-Denkmal in Hamburg sollte entfernt oder umgestaltet werden, künstlerische Lösungen bieten sich an
Im Zusammenhang mit der laufenden Diskussion ist sehr zu empfehlen, das Buch von Sebastian Haffner »Von Bismarck zu Hitler« von 1987 wieder oder mit Blick auf die eine oder andere Meinungsäußerung überhaupt einmal in die Hand zu nehmen. Das betrifft u. a. sowohl seine Bewertung Bismarcks in bezug auf die deutsche Kolonialpolitik als auch auf dessen Kampf gegen die Sozialisten.
In der aktuellen Diskussion wird m. E. die langfristige Wirkmächtigkeit seines Kampfes gegen die Sozialisten überhöht. Was Bismarck erreicht hat, nimmt sich gegen die »Erfolge« von Ebert, Scheidemann ... geradezu bescheiden aus. Der Lorbeer für das Aus der Sozialisten gebührt ihnen, nicht Bismarck! Gibt es deshalb eine Diskussion, z. B. die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung umzubenennen? Und was ist mit der berühmten »Hunnenrede« von Kaiser Wilhelm II., die sich gerade zum 120. Mal jährt, die sich in Inhalt und Form in nichts von denen Hitlers und Goebbels unterscheidet?
Das führte z.B. in meinem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern nicht dazu, mit diesem geistig und materiell blutbefleckten Mann in großem Stil auch international zu werben, siehe »Die Usedomer Kaiserbäder«. Von da ist es auch nur ein kurzer Weg, die Peenemünder Heeresversuchsanstalt heute als erstes deutsches Technologiezentrum und Wiege der Raumfahrt zu bezeichnen!
Ein niederschmetterndes Zeugnis für die heutige politische Klasse und große Teile d
Jochen Seemann, Rostock
Veröffentlicht in der jungen Welt am 01.09.2020.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Haut den Koloss um!

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    Reinhardt Silbermann, Hamburg
  • Bismarck in Wannsee

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    Irmela Mensah-Schramm