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Leserbrief zum Artikel Kommentar: Wer schweigt, der billigt vom 25.07.2020:

Falsche Analyse

Der kritisierte »Kurs wachsweicher Äquidistanz« des Spitzenduos der Partei Die Linke in Strasbourg in Sachen einer als schrill und antichinesisch bewerteten Resolution zur Autonomie Hongkongs hat bei mir als Antikommunismuskenner zumindest Fragen aufgeworfen. Vielleicht sollten die Herrschaften mal dialektisch denken lernen und sich mit der chinesischen Philosophie beschäftigen. Zur Nachschulung empfehle ich Brechts allegorische Schrift »Me-Ti. Buch der Wandlungen«. Möglicherweise vertreten die Abgeordneten ja die these, bei der Auseinandersetzung zwischen den USA und China handele es sich wegen der umstrittenen Territorialansprüche des alten »Reichs der Mitte« unter anderem im Südchinesischen und im Ostchinesischen Meer um einen Konflikt imperialistischer Supermächte, die deswegen gleich zu behandeln seien. Selbst wenn diese Imperialismusanalayse stimmte, müssten die politischen Konsequenzen ohne Kurzschlüsse diskutiert werden. Alle imperialistischen Mächte in einen Topf zu werfen und danach die Bündnispolitik auszurichten, hat sich schließlich bereits für die Sowjetunion, die dies am Vorabend des Zweiten Weltkriegs tat, spätestens beim Überfall der deutschen Faschisten auf das Land als großer Fehler erwiesen. Zum Glück gibt es die jW, die als Kooperationspartner der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua allzeit für ideologische Klarheit sorgt und in China-Fragen sorgen sollte.
Thomas Knauf-Lapatzki, Berlin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 30.07.2020.
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