Gegründet 1947 Donnerstag, 25. April 2024, Nr. 97
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Kommentar: Auf Kosten der Ärmsten vom 23.07.2020:

Sozialdarwinismus

Unter den Hartz-IV-Almosenempfängern ist die Lebenserwartung geringer und die Selbstmordrate höher als beim Bevölkerungsdurchschnitt. Es ist deshalb Wunsch der Herrschenden, dass das Hartz-IV-Schikaneregime bleibt. Die hiesigen Medien verbreiten derweil eine an den Mittelstand adressierte Hetze gegen die »Hartz-IV-Schmarotzer«. Hartz 4 ist von einem kruden Sozialdarwinismus inspiriert, das wird kenntlich daran, dass gesundheitlich Angeschlagene medizinische Hilfsmittel aus dem Regelsatz bestreiten müssen und somit faktisch mit Regelsatzkürzung bestraft werden. »Rot-Grün« hat mit Hartz IV eine Klasse von Bürgern minderer Rechte geschaffen und so den Weg für weitere rassistisch-klassistische Hetze freigeräumt.
Hans Gielessen, Frankfurt am Main
Veröffentlicht in der jungen Welt am 27.07.2020.