Leserbrief zum Artikel »Institut für Staatspolitik«: Braune Volksbildung mit Steuervorteil
vom 14.05.2020:
Rechte begünstigt, Opfer diskriminiert
Das »IfS« ist also gemeinnützig. Sie reden von »Gas geben« auf Wahlplakaten und von Fliegenschiss und von »Mahnmal der Schande«. In München und anderen Städten muss man um Stolpersteine kämpfen … (Warum? Sollte das nicht selbstverständlich sein, dass es sie gibt?) Aber ihre »Denkfabrik« IfS ist weiterhin gemeinnützig. Und warum soll ich annehmen, Frau von Storch … Sie, Frau von Storch, hat wohl noch bei ihrem Großvater auf dem Schoß gesessen. Und sie hat massiv um sein Vermögen gekämpft, sie wollte es haben. Ihre Großväter kamen aus dem Hochadel. Der eine war »nur« SA-Führer. Der andere war Finanzminister von 1932 bis zum 28. Mai 1945. Dieser Finanzminister hat mit seinen Beamten meine Familie ausgeraubt, und dann wurden alle ermordet, denen nicht nach dem Raub noch die Flucht gelang und die nicht »aus dem Fenster gefallen« worden waren. Meine Großmutter starb in Sobibor. Ich saß nicht auf ihrem Schoß. Und jetzt entscheiden wieder zufällige Finanzbeamte nach eigenem Belieben? (Und ich entschuldige mich hier ausdrücklich bei einer Mehrheit der Beamten …!) Warum, mit welcher Begründung nimmt man auch euch, der VVN-BdA, die Gemeinnützigkeit? Und warum behalten Organisationen wie das »IfS« die Gemeinnützigkeit? Ihr seid nicht die einzigen, denen man ganz bewusst die Gemeinnützigkeit entzieht … Kämpfen wir bitte gemeinsam für eine humanistische Zukunft. Es ist wichtig für unser aller Enkel.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 26.05.2020.