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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Coronapandemie: »Wir brauchen ein anderes Gesellschaftssystem« vom 18.04.2020:

Solidarität ist unteilbar

Der Onkologe Franco Cavalli spricht etwas aus, was wir gerne vergessen: Unser gutes Gesundheitssystem der Schweiz funktioniert auch dank stetem Import ausländischer Pflegekräfte. Ohne diese hätte man die aktuelle Krise nicht so gut bewältigt, und es sei eine panische Angst entstanden, dass diese Pflegekräfte ausbleiben könnten. Auch sei ein Schuldgefühl entstanden, vor allem wohl gegenüber Italien, weil in Norditalien die Erkrankung besonders wütete. Es freut mich zu hören, dass dieses Schuldgefühl entstanden ist, denn es ist eine Frage der Moral, die hier angesprochen ist. Der Westen importiert Tausende von Kräften aus dem Gesundheitswesen, auch z. B. sehr gut ausgebildete Ärzte aus Serbien oder Bulgarien. In Ungarn z. B. weigerten sich die wenigen Ärzte, die noch dort sind, die Roma-Minderheit medizinisch zu versorgen. Eine Zwangsanordnung vom Staat musste ausgesprochen werden. In dieser Krise wäre es auch in unserem eigenen Interesse, wenn man etwas gegen den Import unternehmen würde. Es wäre aber auch in einem moralischen gebotenen Sinn, wenn die Gesundheitssysteme z. B. der Länder des ehemaligen Warschauer Pakts nicht ausgebeutet werden, damit wir es »gut« haben. Solidarität muss international sein, sonst ist sie nicht.
Dr. Barbara Hug, Schweiz