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Leserbrief zum Artikel Coronakrise: Bald 100.000 Coronafälle in BRD vom 06.04.2020:

Infizierte Zahlen

Es ist eine alte, typisch deutsche Krankheit: Wochenlang klagt man über fehlende Atemmasken und Schutzkleidung – in Zeiten abnehmenden Risikos werden dann Millionen neuer Schutzutensilien angefordert, die vermutlich jahrelang herumliegen oder wie seinerzeit das Medikament »Tamiflu« teuer entsorgt werden müssen. Es ist unglaublich, wie hartnäckig die Unbelehrbarkeit der Politik ist – wie immer auf Kosten der Allgemeinheit. Da wundert es schon niemanden mehr, dass keine verlässlichen Zahlen über die Verbreitung des Coronavirus vorliegen: Kein Wort zu den tatsächlich durchgeführten Tests (»350.000 pro Woche wären möglich – rein kapazitätsmäßig«, so die einzige Aussage), keine Unterscheidung zwischen tatsächlich an dem Virus Verstorbenen und denen mit tödlichen Grunderkrankungen, keine glaubhaften Zahlen über die genesenen Coronainfizierten, die vermutlich nicht annähernd erfasst werden (können). Das ganze Gezerre um »die Anzahl der Tage, in denen sich die Infektionszahlen verdoppeln«, ist unglaubwürdig, weil diese Anzahl von der Politik beliebig nach oben »korrigiert« wird. Vorige Woche sollten es zehn Tage sein, gestern waren es tatsächlich bereits zwölf – also hieß es sofort: zwölf bis 14 Tage müssen es sein. Wenn wir bei »1.000 Tagen« angekommen sind, hat vermutlich der Letzte kapiert, dass diese Aussagen Nonsens (sinnlos) sind.
Peter Richartz, Solingen
Veröffentlicht in der jungen Welt am 08.04.2020.
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