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Leserbrief zum Artikel Kampf gegen Coronavirus: Solidarität jetzt! vom 27.03.2020:

Um Leben und Tod

Zur Coronaepidemie in der BRD fehlt es nicht an mahnenden und mit herzlichstem Dank verbundenen Worten der Bundeskanzlerin. Das Robert-Koch-Institut – also das zentrale Organ zur Bekämpfung der Epidemie – spart nicht an Warnungen, die es in die Luft setzt, jedoch an wen? NTV verkündet vom RKI nun die ungeheuerliche Warnung, dass auch in der BRD italienische Verhältnisse möglich wären. Schon wird auch über »Sterbehilfen« für Schwerstkranke diskutiert, wobei wir wissen, dass erst vor wenigen Jahrzehnten hochrangige deutsche Mediziner – die später oft weiter in der BRD tätig waren – »unwertes Leben« zu Tode beförderten.
Aber wo sind die konkreten Maßnahmen – mit Ausnahme der Isolierung –, die die sozialistische Volksrepublik China vorgemacht?
Die Salzburger Landeskliniken melden den erfolgreichen Einsatz von Medikamenten, mit denen »eine Verminderung von 90 Prozent in der Schwere der Erkrankung zu erreichen ist«. Russland meldet auf Grund chinesischer und französischer Erfahrungen den Einsatz des Malaria-Medikaments Mefloquin, das eine »wirksame Behandlung« garantieren soll. Kuba wendet z. B. Interferon Alfa-2b an.
Wir wird das in der BRD sofort verwertet?
Die WHO verkündet, dass »frühzeitig verabreichter Sauerstoff … das Wichtigste« sei.
Dann müssen doch Sofortmaßnahmen getroffen werden, um wöchentlich 2.000 neue Beatmungsgeräte bereitstellen zu können. Dazu wäre z. B. der Einsatz eines fähigen und energischen Kommissars notwendig, auch bei Medikamenten, Schutzkleidung usw., da es ja um Leben und Tod geht und nicht um Parteien und schönen Reden. Die Zusammenarbeit mit den Kommunisten in China und Kuba ist unerlässlich.
Für die medizinische Gesamtversorgung muss in Betracht gezogen werden, dass in der BRD über 1.000 Kurkliniken mit mehr als 100.000 Betten und einer medizinischen Grundausstattung zur Verfügung stehen sowie über 100.000 niedergelassene Ärzte, über 70.000 Zahnärzte und weitere Gruppen, von denen insgesamt fast 100.000 nur für die Coronabekämpfung als Ärzte und Assistenzärzte, besonders auch als unmittelbare Betreuer der Intensivpatienten, einsetzbar wären. Einweisungen von einigen Tagen – wie an den Geräten – wären vorsorglich sofort in den Krankenhäusern denkbar.
Apotheker z. B. könnten in hohem Maße doch wohl massenhaft die Testungen durchführen.
Das tägliche Sterben von einhundert und mehr Menschen muss aufhören im reichsten Staat Europas mit der mächtigsten Frau der Welt.
Von der Bundeskanzlerin muss auch erwartet werden, dass sie unverzüglich alle Sanktionen gegen die Bevölkerungen anderer Staaten, die ohnehin eine schwere Verletzung des Völkerrechts und der Menschenrechte darstellen, aufhebt und das auch von den anderen EU-Staaten und den USA fordert.  
Die Gesamtlage in der BRD macht  deutlich, dass das profit- und konkurrenzorientierte anarchische Gesundheitswesen überholt ist. Manche DDR-Bürger werden wohl merken, dass billige Bananen, Reisen und Autos Leben nicht retten können.
Gerhard Ulbrich, per E-Mail
Veröffentlicht in der jungen Welt am 31.03.2020.
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  • Unmenschliches System

    Ich denke, die Grundrichtung meiner Meinung ist immer noch richtig. Noch schärfer ausgedrückt, hätte ich geschrieben, dass die Regierung völlig unfähig ist, den Kampf gegen diese Krankheit zu leiten. ...
    Gerhard Ulbrich, per E-Mail