Gegründet 1947 Donnerstag, 25. April 2024, Nr. 97
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Strategiekonferenz in Kassel: Ab in die Mitte vom 03.03.2020:

Wohin geht Die Linke?

Wohin geht die Linkspartei? Es ist halt nicht nur der Mensch ein Produkt seiner Umgebung, sondern auch eine Partei. Im Realsozialismus wurde eine gegen das System gerichtete Partei einfach nicht zugelassen, selbst das Neue Forum 1988 nicht, obwohl es der DDR Schwung geben wollte, aus der Stagnation herauszukommen. Umgekehrt ist das auch im Kapitalismus so, und die Linkspartei, wie sie auch ist, wird ständig vorgeführt, schon mit der Drohung einer Beobachtung bis zum Verbot. Nun hat der Sonderparteitag der Linkspartei sich aufgerafft und als Ziel der Bewegung formal den demokratischen Sozialismus als Ziel zu verwirklichen gefordert, wenn die Partei die Führung, also die Macht, erringt. Welchen Weg wird sie gehen, um dahin zu kommen, frage ich mich. 2004 hat der damalige Vorsitzende der Partei, Lothar Bisky, gesagt, er könne sich vorstellen, dass Die Linke langfristig in die SPD eingeht. Wohin auch immer, ab in die Mitte. Man sieht ja an den Grünen, wie eine Partei durch die kapitalistische Umgebung zu dieser überläuft. Glaubt die Linkspartei, dass sie über Wahlen dieses Ziel erreicht? Der Kapitalismus lässt sich nicht abwählen, das müsste man wissen. Da wird auch mal ein Putsch gemacht wie 1973 in Chile.
Gerhard Schiller, Dresden
Veröffentlicht in der jungen Welt am 10.03.2020.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Für einen progressiven Wechsel

    Die Mitglieder der Linken sind, wie die Arbeitsgruppen und Beiträge im Plenum bei der Konferenz in Kassel zeigten, längst über die Frage von »R2G« und die lähmende Parlamentsfixierung hinaus. Sie stel...
    Kristian Glaser, Hamburg