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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Aus Leserbriefen an die Redaktion vom 13.02.2020:

Zum Leserbrief »Volksfront nötig«

So sehr es zu wünschen wäre, so wenig wahrscheinlich dürfte die Kanzlerin Merkel an einer Volksfront interessiert sein. Welche Kräfte eine Volksfront gegen faschistische Gefahr in Bewegung bringen könnten, wäre eine zweite wichtige Frage. Mit denen dabei zu rechnen, die schließlich erst das geboren, gehätschelt und beschützt haben, was aus dem Schoße gekrochen ist, das dürfte höchst illusionär sein. Wie können wir uns, die doch Zugang zu den Lehren der Geschichte haben, uns unvoreingenommen damit vertraut machen könnten, derartigen Gedanken hingeben? Wie kann uns diese bodenlose Heuchelei und Verlogenheit den Verstand nehmen und glauben lassen, was diese »Demokraten« von sich geben, wie sie vorgeben, in keinem Fall mit den Rechten gemeinsame Sache zu machen? Sie haben es immer, sie haben es nicht seit dem 5. Februar 2020, sie haben es in Weimar und sie haben es in zahllosen Beispielen der Duldung, Ermunterung und Stichworten seit Jahrzehnten getan. Die Geschichte der BRD spricht Bände darüber. Eine Linke, die sich die Überwindung des kapitalistischen Systems zum Ziel setzt, wie zu lesen ist, die wird, so zahm und angepasst sie sein mag, immer Feindbild sein, immer ausgegrenzt bleiben, und Rechts wird der Rettungsanker bleiben, wenn mit demokratischen Mitteln das Land nicht mehr regierbar ist. Das ist historische Tatsache.
Unter diesem Gesichtspunkt muss über Regierungsbeteiligungen nachgedacht, aber nicht inhaltslos danach gegiert werden. Es wäre zu analysieren und praktisch zu beweisen, welche demokratischen, sich demokratisch nennenden Kräfte bereit sind, die Rechten am weiteren Vormarsch zu hindern. Was hat wer bisher dagegen getan (…)?
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 19.02.2020.