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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel DDR-Geschichte: Mit poststalinistischen Mitteln vom 13.02.2020:

Keine Konföderation

In der Ausgabe der jungen Welt vom 13. Februar 2020 ist unter der Überschrift »Mit poststalinistischen Mitteln« zu lesen: »Nach dem Besuch von Erich Honecker in Bonn 1987 (habe es) bis 1989 streng geheime Verhandlungen zwischen DDR und BRD über eine mögliche Konföderation beider Staaten gegeben. Verhandlungsführer waren Alexander Schalck-Golodkowski (Ost) und Wolfgang Schäuble (West), Details seien nur an Honecker und Helmut Kohl gegangen. So habe auch Egon Krenz nichts von den insgesamt etwa 25 Beratungen gewusst.«
Das ist falsch. Aus eigenem Wissen kann ich feststellen: Verhandlungen über eine Konföderation mit der Bundesrepublik Deutschland hat es niemals, weder vor noch nach dem Honecker-Besuch in der BRD, gegeben. Seit die Adenauer-Regierung in den fünfziger Jahren Vorschläge Walter Ulbrichts dafür abgelehnt hatte, gab es zu keinem Zeitpunkt objektive Voraussetzungen für eine Konföderation. Im Herbst 1989 sprach zwar Bundeskanzler Kohl von möglichen »konföderativen Strukturen«, nicht aber von einer Konföderation, für die mindestens eine gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik notwendig gewesen wäre. Die war selbst im Herbst 1989 undenkbar. Im übrigen war ich seit 1984 über alle Verhandlungen, die Schalck im Auftrage der DDR-Führung mit bundesdeutschen Politikern geführt hat, bis ins Detail informiert.
Egon Krenz
Veröffentlicht in der jungen Welt am 19.02.2020.
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  • Widerspruch nicht eingegangen

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