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Leserbrief zum Artikel Konterrevolution: Vorhersehbarer Verrat vom 10.01.2020:

Würdige Ordnung

Der interessante Bericht von Gerhard Feldbauer findet nicht überall Zustimmung. Wenn aber Christa Luft dem Autor »bewusste Irreführung« vorwirft, ist das nicht in Ordnung. Der Satz: »Eine schnelle Währungsunion ist eine faszinierende Idee und ein wünschenswertes Ziel«, aus dem Feldbauer zitiert, stammt tatsächlich von ihr und ist der erste Satz auf der von ihr erwähnten Seite 170 ihres Buches »Zwischen WEnde und Ende«. Frau Luft spricht da auch von einer den DDR-Bürgern »aufgezwungenen Wirtschaftsordnung« – womit sie die neuen sozialistischen Eigentumsverhältnisse nach dem Sieg über den Faschismus in der DDR meint. Wäre es aber nicht viel mehr angebracht, davon zu sprechen, dass den Menschen in der BRD die kapitalistische Wirtschaftsordnung aufgezwungen wurde? Es war die CDU, die 1947 im Ahlener Programm davon sprach, dass »das kapitalistische Wirtschaftssystem« den »staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden« sei. Eine »Wirtschafts- und Sozialverfassung«, die »dem Recht und der Würde des Menschen entspricht«, also die versprochene sozialistische Wirtschaftsordnung, haben aber nur die Bürger der DDR bekommen.
Anja Luchs, Berlin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 07.02.2020.
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