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Leserbrief zum Artikel Yad Vashem: Nichts aus der Geschichte gelernt vom 24.01.2020:

Vergessene Opfer

Ich stimme den Worten von Israels Präsidenten Reuven Rivlin voll und ganz bei, wenn er während der Gedenkfeier zum Holocaust die Feststellung trifft, dass der »Antisemitismus« nicht bei den Juden aufhöre, und er deswegen anmahnt, »die Geschehnisse des Holocausts nicht zu vergessen«. Um so erschütternder finde ich es, dass trotz der am 23. Januar 2020 in Yad Vashem stattgefundenen »Holocaustparty« die vielen verarmten Überlebenden des faschistischen Völkermords in Israel offenbar nur unzureichende ideelle und materielle Unterstützung gewährt bekommen, denn sonst wäre es meines Erachtens nicht zu der im oben genannten Artikel beschriebenen Protestaktion gekommen. Und da Antisemitismus und Rassismus im gleichen Atemzug zu nennen sind, möchte ich in diesem Zusammenhang auch an das Schicksal von unschuldigen Palästinensern erinnern, nämlich an das von »schwer brandverletzten Kindern« aus Gaza, (…) um die sich der Verein »Palästinensische Ärzte- und Apothekervereinigung Berlin-Brandenburg« gegenwärtig bemüht, denn »jetzt wird wieder Hilfe gebraucht«. (…)
Iri Wolle, Berlin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 28.01.2020.
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