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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Konterrevolution: Vorhersehbarer Verrat vom 10.01.2020:

Den Medien zum Fraß

Ich gestatte mir eine Anmerkung zu der Veröffentlichung. Der Verfasser bezieht sich in einer Passage unter anderem auf meine Aussagen in »Der letzte Mann«: Um die Partei zu retten, hätten Krenz, Modrow und andere das MfS »den Medien zum Fraß vorgeworfen«. Egon Krenz hat am 22. Januar 1990 im Beisein von Herger am »runden Tisch« eine Erklärung verlesen. Darin hieß es u. a.: »In Wirklichkeit entwickelte sich das Ministerium für Staatssicherheit zunehmend zu einem nach außen hin abgeschirmten Staat im Staate, der selbst Mitglieder der Partei unter Kontrolle nahm.« Diese Einschätzung aus dem Munde des letzten Generalsekretärs der SED war für die Mitarbeiter des MfS ehrabschneidend und hat uns und unsere Arbeit in der öffentlichen Wahrnehmung weiter diskreditiert. Sie war ein gefundenes Fressen für die Medien. Egon Krenz hat sich für diese Aussage später bei mir entschuldigt, sie sei ein verhängnisvoller Fehler gewesen. Sie lasse sich jedoch nicht mehr rückgängig machen. Der Text sei ihm damals von der Abteilung Sicherheit des ZK der SED so vorgegeben worden, da Modrow und Gysi »den Druck von der Partei« hätten nehmen wollen. Egon Krenz habe aus »Parteidisziplin« den Text vorgetragen, obwohl er kurz vorher aus der Partei ausgeschlossen worden sei.
Heinz Engelhardt, Generalmajor a. D.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.01.2020.
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