Leserbrief zum Artikel F. W. Bernstein: Täglich Bernstein. Es geht voran
vom 16.01.2020:
Vergeudeter Platz
Als langjähriger Leser dieser meiner Tageszeitung bin ich meistens in bestem Einvernehmen mit Dir und Euch, den Journalisten, den Fachleuten der Politik. Eure Einschätzungen sind Ergebnis sauberer Recherche, die leere Vermutungen und den nutzlosen Konjunktiv weitgehend »außen vor« lassen! Gut so! Deshalb brauche ich dieses Blatt wie das Frühstück! Und das ist bestens! Zum anderen aber erlaube ich mir eine Bitte an Euch Leute vom Fach, weil mich folgendes ärgert:
Als schon immer vielseitig interessierter Mensch, der sich in verschiedenen Fächern der Kultur aktiv betätigte, gern musiziert, zeichnet, malt, gestaltet, auch im Kabarett aktiv war, darf ich – ohne übersteigertes Selbstbewußtsein vorzuführen –, annehmen, dass ich kulturell nicht gerade unterentwickelt bin. Ich liebe Karikaturen über alles! Von W. Busch bis Simmel, von Trier bis Koch-Gotha und ganz besonders den unübertroffenen Herluf Bidstrup! Aber mit Eurer Präferenz kann ich trotz großen Bemühens so gut wie nichts anfangen! Ich bedaure dabei zunächst diese meine Unfähigkeit, aber dann genauso auch Eure Auswahl, die mir, die uns einfach nicht gefällt, weil sie nicht bereichert, uns nichts mitteilt, mich noch nicht einmal heiter stimmen kann. Ich würde gern viel drastischer sagen, wie mich die »Arbeiten« von Rattelschneck bis Bernstein anöden und verärgern! Meine Zeitung! Was will sie damit?! Teilt es mir, uns mit!
Mich ärgern, mir meine mangelhafte Bildung vor Augen führen? Oder will man mir beweisen, wie abgehoben die Leute der Seiten 10 und 11 sind? Ich wüsste nach langem Leiden mit diesem … Kram … gerne: Welchen Zweck verfolgt man mit diesen schwer- bis unverständlichen Kunstwerken? Wem sollen sie nützen: dem, Eurem Leser? Oder nur dem, Eurem – nun ja – Künstler? Oder einer superdünnen Schicht von Kunstauguren? Mir scheint der zu großzügig eingeräumte Raum auf o. g. Seiten viel gutes Material zu verschwenden! Es gäbe unwahrscheinlich viel nützlicheres aufs Papier zu bringen. Oder aber, das ist dann meine größere Bitte: Bemüht Euch – als redlich verstandenen Auftrag – um unsre Bildung, um unsre Weiterbildung, um unsre kulturelle Aufklärung zur Sache! Im Gespräch mit anderen stelle ich immer die gleichen Schwierigkeiten fest. Ich bitte, mein Anliegen zu bewerten, den Brief zu beantworten, und, besser noch, als Leserbrief zu veröffentlichen, auch um zu erfahren, was andere darüber denken. Freundliche Grüße!
Als schon immer vielseitig interessierter Mensch, der sich in verschiedenen Fächern der Kultur aktiv betätigte, gern musiziert, zeichnet, malt, gestaltet, auch im Kabarett aktiv war, darf ich – ohne übersteigertes Selbstbewußtsein vorzuführen –, annehmen, dass ich kulturell nicht gerade unterentwickelt bin. Ich liebe Karikaturen über alles! Von W. Busch bis Simmel, von Trier bis Koch-Gotha und ganz besonders den unübertroffenen Herluf Bidstrup! Aber mit Eurer Präferenz kann ich trotz großen Bemühens so gut wie nichts anfangen! Ich bedaure dabei zunächst diese meine Unfähigkeit, aber dann genauso auch Eure Auswahl, die mir, die uns einfach nicht gefällt, weil sie nicht bereichert, uns nichts mitteilt, mich noch nicht einmal heiter stimmen kann. Ich würde gern viel drastischer sagen, wie mich die »Arbeiten« von Rattelschneck bis Bernstein anöden und verärgern! Meine Zeitung! Was will sie damit?! Teilt es mir, uns mit!
Mich ärgern, mir meine mangelhafte Bildung vor Augen führen? Oder will man mir beweisen, wie abgehoben die Leute der Seiten 10 und 11 sind? Ich wüsste nach langem Leiden mit diesem … Kram … gerne: Welchen Zweck verfolgt man mit diesen schwer- bis unverständlichen Kunstwerken? Wem sollen sie nützen: dem, Eurem Leser? Oder nur dem, Eurem – nun ja – Künstler? Oder einer superdünnen Schicht von Kunstauguren? Mir scheint der zu großzügig eingeräumte Raum auf o. g. Seiten viel gutes Material zu verschwenden! Es gäbe unwahrscheinlich viel nützlicheres aufs Papier zu bringen. Oder aber, das ist dann meine größere Bitte: Bemüht Euch – als redlich verstandenen Auftrag – um unsre Bildung, um unsre Weiterbildung, um unsre kulturelle Aufklärung zur Sache! Im Gespräch mit anderen stelle ich immer die gleichen Schwierigkeiten fest. Ich bitte, mein Anliegen zu bewerten, den Brief zu beantworten, und, besser noch, als Leserbrief zu veröffentlichen, auch um zu erfahren, was andere darüber denken. Freundliche Grüße!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 16.01.2020.