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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Abwicklung der DDR: Sendeschluss vom 07.12.2019:

Große Überraschung

Rudolf Mühlfenzl war von kleiner Gestalt mit überzogenem Auftreten. Die Begegnung lasse ich weg. Wochen später damals las ich im Spiegel, wie froh die Rundfunk- und Fernsehleute von München waren, als Kanzler Kohl seinen Usurpator nach Berlin schickte. Das Ende des DDR-Rundfunks vollzog sich ähnlich wie das Plattwalzen der Industrie. Erbärmlich. Da ich noch ein Jahr um 1990/91 als Rundfunkmann mit Bonner Behörden zu tun hatte, traf ich auf Kollegen, die sich völlig überrascht gaben zu hören, dass unsere Programme überwiegend original gesendet wurden. Die großen Unterhaltungssendungen entstanden vor Ort. Betriebsreportagen kamen vornehmlich original. Ebenso Gesprächsrunden mit Ministern in Frage und Antwort. Es gab täglich Schulfunksendungen über bedeutende Ereignisse und Figuren zum Mitschneiden. Gestaltete Sendungen waren dem Schicksal werktätiger Menschen gewidmet. Höhepunkte waren auch die wöchentlichen Hörspiele. Die Behandlung zeitgenössischer Musik hatte keinen Vergleich im westlichen Bereich. Die »künstlerische Substanz der ostdeutschen Länder« wurde gestoppt. Ausschnitte ohne Werbung.
Atti Griebel, ehemaliger Chefredakteur bei Radio DDR (1989/90), Berlin
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Bogen weiter spannen

    Die Analyse über das Ende des DDR-Rundfunks greift zu kurz. Zum einen muss man einer Person wie Rudolf Mühlfenzl auch ein gewisses Umdenken attestieren, da er sich zumindest am Ende für die Rettung de...
    Rasmus Ph. Helt, Hamburg