Gegründet 1947 Sa. / So., 20. / 21. April 2024, Nr. 93
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Altersarmut: Mehr für »ein paar Menschen« vom 12.11.2019:

Zynisches Almosen

Da wird die Ausreichung eines Almosens als Kompensation für die beschämende Tatsache, dass die Berechnungsalgorithmen des anachronistischen Rentensystems es zulassen, nach 35 Beitragsjahren lediglich Ansprüche unterhalb des Existenzminimums zu erwerben, als sozialpolitischer Meilenstein gefeiert. Das ist durchaus zynisch und ein weiteres Anzeichen für die politisch wohl gewollte Spaltung der Gesellschaft mit der Folge der Konzentration von ökonomischer und damit politischer Macht in den Händen weniger Besitzender und der Prekarisierung eines wachsenden Anteils der Bevölkerung. Dass ostdeutsche Rentenempfänger infolge des Beitritts im Kolonialherrenstil am wenigstens profitieren, ist besonders bitter. Dringend nötig wäre die vollständige Reformation des Rentensystems bei Abschaffung aller kastenbezogenen Privilegien (Pension, Ständekassen) unter Einbeziehung aller Leistungsempfänger. Das ist aber von einer Regierung unter Leitung der mittlerweile im Wachkoma agierenden Kanzlerin nicht zu erwarten.
Klaus Röther, Halle
Veröffentlicht in der jungen Welt am 15.11.2019.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Das ist keine Grundrente

    Nun haben sich die Regierungsparteien auf eine Grundrente geeinigt. Sie soll aber an eine »Lebensleistung« von 35 Jahren Erwerbstätigkeit gekoppelt sein. Nur: Menschenwürde hängt nicht von einer Leben...
    Werner Leucht, Neckarsulm