Leserbrief zum Artikel Neoliberalismus: Standortvorteil Armut
vom 28.09.2019:
Eignungsprofil
Weder Scham noch Ehrgefühl müsste man haben und frei sein von jeglicher Moral sowie ohne jede Skrupel, dann könnte man getrost Politiker werden, sich auf Kosten anderer die Taschen bis zum Überlaufen vollstopfen, sich und die Seinen noch bis in die x-te Generation vorsorglich überversorgen, sich bis zum Erbrechen überfressen und obendrein noch dazu in altruistischem Gestus den Bettlern gönnerhaft die abgenagten Knochen vor die Füße werfen. Aber das Flaschenpfand soll ja demnächst sozialverträglich erhöht werden, was überproportional gerade den besonders fleißigen, also den Leistungsträgern und Spitzenverdienern unter den Millionen von Leergutsammlern zugute kommen wird. Somit wäre dann sowohl dem Leistungsprinzip genüge getan als auch der soziale Ausgleich wieder hergestellt. Vorausgesetzt, diese prozentual enormen Einkommenszuwächse werden nicht mit den ja ohnehin schon recht üppigen Hartz-IV-Sätzen verrechnet – wegen des sakrosankten Lohnabstandsgebotes, versteht sich.