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Leserbrief zum Artikel Literaturgeschichte: Noch Fragen? vom 12.09.2019:

Lektüreempfehlung

Und noch ein Rätsel, diesmal um die Traven-Rezeption: Es gilt als möglich, dass die Widerstandsgruppe um die Geschwister Scholl sich nach B. Travens Roman »Die weiße Rose« (1929) benannte. Hans Scholl hätte dann andere Deutungen bis hin zu einer »rein willkürlichen« Namenswahl eher behauptet, um die Gestapo in die Irre zu führen und andere Mitglieder zu schützen. »Als sicher kann gelten, dass Hans Scholl das Buch von Traven kannte und schätzte«, heißt es dazu in der Wikipedia. Wie schön, gemeinsam mit ihm nicht nur Nazismen/Faschismen aller Grade und Zeiten zu verabscheuen, sondern auch noch andere neben (vermutlich) der Stadt Ulm zu kennen und zu schätzen. »Die weiße Rose« gab es in ost- und westdeutschen Verlagen gleichermaßen (wie Bücher es zum Glück so an sich haben, dass es sie auch nach Verbrennungen noch gibt, was selbst ein Herr Goebbels hätte ahnen können …). Die Story behandelt die Landnahme auf einem mexikanischen Indianergebiet durch eine US-amerikanische Ölgesellschaft. Ganz nebenbei werden anhand von Streiks und der Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre Entstehung und prinzipielle Unvermeidbarkeit kapitalistischer Krisen überaus flüssig lesbar und verständlich dargestellt. Zur Lektüre gerade auch heute wärmstens zu empfehlen!
Bernhard May, Solingen
Veröffentlicht in der jungen Welt am 21.09.2019.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Vorarbeit vermisst

    Der Autor der Rezension schildert die angeblich dürftige Quellenlage zu Leben und Werk von B. Traven. So dürftig war und ist sie nicht, schließlich liegt seit 1966 Rolf Recknagels Buch »B. Traven – Be...
    Ursula Sebastian, Berlin