Leserbrief zum Artikel Umweltschutz: »Verbrennt den Kapitalismus«
vom 18.09.2019:
Klare Begriffe
Den Untergang der AfD und des Systems zu feiern, wäre viel zu früh. Aber dass vor allem die jungen Generationen ihre Zukunft in die eignen Hände nehmen wollen, sie den Regierenden und den Mitmachenden das Stoppsignal setzen, darf als Hoffnung gesehen werden, die wir lange vermisst haben. Vielleicht ein kleines Stück Wahrheit dessen, was ein Karl Marx, um unsere Ungeduld wissend, schon bemerkte. Es komme nicht darauf an, was selbst eine ganze Klasse einstweilen denke, es komme darauf an, wozu sie gezwungen sein wird um ihrer Zukunft willen, möchte man anfügen. Dabei wagen selbst Marx wenig zugetane Medien, die sich mit Sozialismus, Klasse, Klassenkampf oder Systemwechsel schwertun, die bösen Worte in die Zeilen zu bringen. Beschämend allemal, dass erst revolutionär werdende junge Menschen, was sie wohl sind, den Qualitätsmedien, Interessenvertretern und der Klasse das Denken junger Menschen in Klarheit diktieren lassen müssen. Klimakampf ist Klassenkampf – was denn sonst, wenn wir erleben, welche Klasse es nicht die Bohne interessiert, wohin Völker, Klassen, Erdteile, Natur, Mensch und Umwelt von den Profiteuren dieser Welt getrieben werden. Worauf warten die Klassengewerkschaften, oder sind sie nur noch Stabilisatoren des Kapitals?
Jene, die heute den Kampf angesagt und angenommen haben, sie brauchen nicht nur Kraft, sie brauchen die Unterstützung aller. Die Partei Die Linke, in Schockstarre nach den Wahlen, sucht Erklärungen, will wahrgenommen werden und vielleicht auch Ursachen verstehen.
Warum macht sie nicht als erstes das eine, das auf jeden Fall Richtige, wieder die klaren Begriffe, Forderungen und Ziele aufnehmen, wie Systemwechsel, Klasse, Klassenkampf und Sozialismus, ganz einfach, schlicht und ohne davorgesetzte Adjektive. Dann könnte sogar für die Partei, die Klassenorganisation und ihre Medien der Frühling anbrechen als Anleitung zum Handeln und nicht zum Anpassen.
Jene, die heute den Kampf angesagt und angenommen haben, sie brauchen nicht nur Kraft, sie brauchen die Unterstützung aller. Die Partei Die Linke, in Schockstarre nach den Wahlen, sucht Erklärungen, will wahrgenommen werden und vielleicht auch Ursachen verstehen.
Warum macht sie nicht als erstes das eine, das auf jeden Fall Richtige, wieder die klaren Begriffe, Forderungen und Ziele aufnehmen, wie Systemwechsel, Klasse, Klassenkampf und Sozialismus, ganz einfach, schlicht und ohne davorgesetzte Adjektive. Dann könnte sogar für die Partei, die Klassenorganisation und ihre Medien der Frühling anbrechen als Anleitung zum Handeln und nicht zum Anpassen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 19.09.2019.