Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Gegründet 1947 Freitag, 19. April 2024, Nr. 92
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben
Jetzt zwei Wochen gratis testen. Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Jetzt zwei Wochen gratis testen.

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Immobilienspekulation: Für dumm verkauft vom 30.08.2019:

Gehen Sie doch nach drüben!

Was mich am früheren CDU-Ministerpräsidenten Roland Koch am »brutalstmöglichen« (Koch über Koch) störte, war seine leider bis heute negativ wirksame Vorwegnahme »großer« Sparkoalitionen durch seine destruktive Kooperation mit einem der schlimmsten CDU-U-Boote in der »S«PD, Peer Steinbrück. Als beide mit mehr Glück als Verstand gerade Fürsten zweier nicht durchweg unterentwickelter Westländer (Hessen und NRW) waren, verbrachen sie zusammen ein berüchtigtes Papier zum »Sparen« nach Rasenmäherprinzip. Dabei wollten sie »Subventionen« streichen. Und beide Bulldozer wussten nicht einmal, was sich sogar bis in die CSU (!) herumgesprochen hatte: dass der Kauf von ÖPNV-Leistungen durch die Bundesländer oder ihre Besteller-Instanzen eben gerade keine »Subvention« ist, sondern Leistungseinkauf.
Die Streichungsorgien im ÖPNV (nicht nur Streckenstillegungen wie bei Mecklenburgs Südbahn, auch Taktausdünnung z. B. zwischen Rommerskirchen und Mönchengladbach oder auf der S 8 östlich von Wuppertal-Oberbarmen, auch Einstellung von Buslinien im ländlichen Raum) führen dazu, dass wir mit Fridays for Future wegen der Eigendynamik des Klimawandels bald nicht mehr nur sanftere Mobilitätsformen, sondern Demobilisierung fordern müssen – wegen Kochs und Steinbrücks Quertreiberei zur Unzeit! Umgekehrt profitierte Hessens CDU, nun wenigstens in Koalition mit den Grünen statt mit dieser abgehalfterten FDP, vom neuerlichen Wiederausbau des ÖPNV durch Tarek Al-Wazir, was nach Kochs CDU-FDP-Kahlschlag allerdings keine so große Kunst war.
Sind aber Kaputtsparer wie dieser Ekel-Koch sonst so fix mit »null Toleranz«, »Wegsperren« und »Abschieben«, dann sollten wir Leute wie ihn ganz, ganz schnell nach Wisconsin abschieben, wo er es immer so cool fand. Und da Wisconsin die »Flut« aus AfD-, FDP-, CDU- und Seeheimer »S«PD-Leuten vielleicht nicht mher schaffen würde, kämen hilfsweise auch die übrigen US-Bundesstaaten als Ziel in Frage. Gehen Sie doch rüber, wenn es Ihnen in Mitteleuropa nicht gefällt, alter Mann!
Was aber die ÖPNV-Mittel für uns und für das Klima betrifft: Die sollten parteiunabhängig alle 16 Bundesländer allerwenigstens in doppelter Höhe vom Bund einfordern!
Bernhard May, Solingen
Veröffentlicht in der jungen Welt am 10.09.2019.