Leserbriefe

Bisher gilt, dass Russland wegen der territorialen Größe und die USA wegen der territorialen Lage unangreifbar sind. Aber die Zeiten ändern sich, und beide Mächte haben die Zeit reif gesehen, um neue strategische Drohungen zu gebären. Hinter dieser sinnlose Drohgebärde steckt, dass Putin, als das Öl um die hundert Dollar pro Barrel kostete, tatsächlich strategisch sein Waffenareal modernisierte. Dagegen in den USA flossen damals diese enormen Summen als Gewinn in die Privattaschen der heimischen Millionäre und Milliardäre. Die USA-Außenpolitik befindet sich mindestens seit der Jahrtausendwende auf dem Holzweg. Überall zündeln von Venezuela bis Nordkorea und Kriegsspiele im Mittleren Osten, um die »Neue Seidenstraße« zu verhindern und Waffen zu verkaufen können, ist noch lange kein strategisches Konzept.
Die derzeitige Wirtschaftslage sieht für die USA auch nicht gut aus. Handelskrieg mit China und Handelsembargos von Kuba über Syrien, Iran bis Russland. Wo führt es hin? Hat es ein Sinn? Kaum! Statt friedlich und mit Wohlstandsperspektive für alle die Welt zu führen, fällt den Weltlenkung Beanspruchenden in Washington nichts anders als ein »offensives Abwehrsystem« ein, das ist mehr als traurig. Ob den USA noch genügend Zeit zur Verfügung steht, mit der internationalen Handelswährung »Petrodollar« ihr Waffenarsenal durch den Welthandel zu finanzieren lassen, ist mehr als fraglich.