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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Kannibalische Weltordnung: »Trump ist ein Imperialist im klassischen Sinne« vom 24.08.2019:

System abschaffen

In dem am 22. August erschienen Text von Norman Paech »Erbombt das Menschenrecht« und dem Wochenendgespräch werden beweiskräftig der gegenwärtige Zustand und die barbarischen Aktivitäten des imperialistischen Ausbeutungssystems mit ihren Zentren, den USA und der EU, aufgezeigt.
Die Schlussfolgerungen erfordern jedoch weit mehr Schärfe. Seit 1990, also seit Jahrzehnten, und verstärkt heute gibt es wirklich weltweit Tausende Bewegungen, soziale, antikapitalistische usw., die, wenn es analysiert würde, sich im Grunde stets im Kreise drehen, weil fast durchweg wirkliche verändernde revolutionäre Ziele und Führungskräfte gar nicht erst in Erscheinung treten oder zugelassen werden, mit dem Kernstück des Antikommunismus.
Deshalb wünschte ich mir von den Autoren in der jW, jeden Tag das zu wiederholen und klar darzustellen, was die einzige Lösung ist, nämlich die Ablösung des kapitalistischen Ausbeutungssystems durch Übernahme von Staat und Wirtschaft durch die Völker. Niemand hat eine andere Lösung. Schließlich gibt es täglich unzählige Hetzsendungen gegen die DDR.
Das kapitalistische Weltsystem, gegründet auf 300 Jahren Versklavung, Vernichtung und Vertreibung der Völker ganzer Erdteile wie in Amerika, gekennzeichnet durch 300 Kriege allein in den letzten 200 Jahren, das heutige Elend von Milliarden Menschen, die hungern, keine medizinische Versorgung haben, nicht einmal Toiletten, von Milliarden, die keine Arbeit haben bzw. mit einem Hungerlohn abgespeist werden. Kennzeichen sind das erbarmungslose Streben nach Maximalprofit mit Kriegen weltweit und die anarchische Produktionsweise.
Von Frieden kann gar keine Rede sein, weshalb in der BRD alles getan wird, um die ungeheuren Verbrechen des deutschen noch heute existierenden kapitalistischen Systems im vor 80 Jahren entfesselten räuberischen Krieg mit 60 Millionen Toten, mit dem Verlust von mehr als einem Viertel des deutschen Territoriums, von den Menschen fernzuhalten, auch fernzuhalten, dass die BRD nach 1945 der DDR einen Schaden von mehr als 2,5 Billionen DM zufügte, unter anderem durch die Abwanderung/Abwerbung von ca. 1,5 Millionen Fachkräften bis 1961, die der BRD zu Wohlstand verhalfen.
Zur Überblendung dieser am 1. September 1939 entfesselten größten Verbrechen aller Zeiten dient der 30. Jahrestag der Grenzöffnung, der mit marktschreierischem Trara als größtes Weltereignis des 20. Jahrhunderts dargestellt wird, bei aktiver Unterstützung durch hochrangige Kollaborateure aus der DDR.
Menschenrechte hat es nur im Sozialismus wie in der DDR gegeben: Die Abschaffung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen (Artikel 2 bis 4 der DDR-Verfassung), kein Krieg (Artikel 6 bis 8), Freundschaft mit allen Völkern, planmäßige und proportionale Entwicklung der Volkswirtschaft, kostenlose Bildung und Weiterbildung, kostenloses Gesundheitswesen, Recht auf Arbeit, Recht auf eine Wohnung, Recht auf umfangreiche Kultur und Gewährleistung eines solidarischen, humanistischen, vollkommen sozial gesicherten Zusammenlebens aller Bürger. Alles in der Verfassung und umgesetzt – ohne Beispiel weltweit. Diese Tatsache muss weltweit die Massen ergreifen, wenn die Welt von ihrem Elend erlöst werden soll.
Der 30. Jahrestag ist vor allem ein Feiertag des westdeutschen Systems, weil ihm Vermögen im Umfang von vielen hundert Milliarden Euro und etwa 1,5 Millionen hochqualifizierte Arbeitskräfte völlig gratis in die Hände gefallen sind, wobei letztere jetzt in Rente gehen und der Fachkräftemangel nun bejammert wird.
Gerhard Ulbrich