Leserbrief zum Artikel Verkehr: Private Energiewende
vom 12.08.2019:
Olivgrün hat Vorfahrt
Ein absolut erschreckender Artikel, der die Bereitschaft zur Kanzlerschaft der Grünen einmal mehr bezeugt, die als Priorität die Verschleuderung öffentlichen Guts zu haben scheinen (von Dingen, die gut für uns sind) zugunsten aller Hyänen, die heulend vor den Toren warten auf solch ein Fressen – nicht nur scheinen! Wenn man bei den Grünlingen meint, uns Kunden damit ködern zu können, dass dann günstiger schnellere Verbindungen zu haben seien, so zeigt der Artikel schon die Illusion durch die Kurzlebigkeit der privaten Firmen auf. Dazu kommt noch, dass die Strecken ja wohl noch zum allergrößten Teil dem Bund gehören, der ja auch die Kosten der Instandhaltung aufzubringen hat. Dadurch kann die Unpünktlichkeit der Verbindungen nicht behoben werden, denn die DB hat ja seit Januar dieses Jahres einen Vertrag mit der Bundeswehr abgeschlossen, der sie 300 Züge pro Jahr mit bis zu 1.000 jährlichen Rüstungstransporten an die russische Grenze garantiert hat, und nicht nur das, sondern diese militärischen genutzten Transporte haben – anders als vorher – immer Vorfahrt vor den zivilen Zügen. Daher nämlich die vielen Verspätungen, mit denen es ja auch gar nicht besser wird. Statt dessen werden Züge, die mehr als eine Stunde zu spät kommen, einfach von der DB aus der Statistik genommen. Aber all so etwas sollen wir natürlich auch gar nicht wissen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 14.08.2019.