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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Deutscher Adel: Schiebt sie ab … vom 27.07.2019:

Völlig unverständlich

Es ist völlig unverständlich, dass es zu den Immobilien, Kunstgegenständen usw. des Deutschen Reiches und jetzt der BRD überhaupt Verhandlungen gibt und dann noch mit Zivilpersonen und sogar noch geheim.
Letztlich wurden alle Burgen und Schlösser und ihre Ausstattung der Fürsten, Grafen, Könige und des alten Adels niemals von diesen erarbeitet und bezahlt, sondern letztlich stecken in allen diesen Gemäuern der Schweiß und das Blut der Leibeigenen, Sklaven, Frondienstler und insgesamt vor allem der Bauern, die dafür unmenschlich geschuftet und gelitten haben. Das bedeutet: Diesen sogenannten Hohenzollern gehört nicht ein einziger Stein!
Nicht nur ist der Kaiser 1918 mit vollen Güterzügen geflüchtet – er stand ja auch auf der Kriegsverbrecherliste wie natürlich Hindenburg –, er hat im Asyl, das ihm die Niederlande gewährten, über 20 Jahre in einem Schloss gelebt und den Rasen gepflegt. Sondern sein Sohn, der bis 1945 im Schloss Cecilienhof in Potsdam kostenlos wohnte, hat ebenfalls dann 1945 die Flucht ergriffen und dabei nochmals Kunstgüter und andere Werte waggonweise nach Westdeutschland verschleppt.
Wenn es etwas zu verhandeln gibt, dann den maximalen Beitrag als Erbe zur Entschädigung der Nachkommen der rund zwei Millionen deutschen Toten des Militärs zuzüglich der zivilen Toten im Ersten Weltkrieg, wie der weit über eine halbe Million Menschen in deutschen Landen, die der Kaiser verhungern ließ. Hinzu kommen die Reparationsleistungen für die Schäden im Ausland, die das deutsche Volk für ihn zahlen musste.
Die Maßnahmen zur vollständigen Enteignung dieser Sippschaft in der Sowjetischen Besatzungszone und DDR zu Gunsten des Volkes waren historisch, praktisch und menschlich vollständig gerechtfertigt, und es wäre Volksbetrug größten Ausmaßes, wenn Bürokraten mit selbstgezimmerten Paragraphen das ändern wollten.
Gerhard Ulbrich
Veröffentlicht in der jungen Welt am 30.07.2019.
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