Leserbrief zum Artikel Raumfahrt: Großer Sprung
vom 18.07.2019:
Breiter aufgestellt
Wer sich für eine detaillierte Information über das sowjetische Monderforschungsprogramm und die tatsächlich gemachten praktischen Schritte, auch im Vergleich mit denen der USA, interessiert, dem sei der Link http://www.russianspaceweb.com/19k.html (englisch) empfohlen. Dort wird deutlich, dass einerseits das Schicksal der bemannten SU-Flüge zum Mond stark von der der US-amerikanischen Saturn 5 als ebenbürtig geplanten N1-Herkules-Rakete abhing, deren Entwicklung mangels Ressourcen und politischem Zeitdruck schiefging und schließlich abgebrochen wurde. Dagegen gelang später die Entwicklung der Energija-Rakete, eine technische Meisterleistung, welche nach dem Ende der SU verschrottet werden musste. Andererseits war das sowjetische Programm viel breiter aufgestellt und auch auf eine längerfristige Monderforschung ausgerichtet. Die heutige russische Raumfahrt ist technologisch noch weitgehend mit den sowjetischen Entwicklungen verbunden – soviel zu der These von der mangelnden Fähigkeit der SU, neue Entwicklungen in Wissenschaft und Technik aufzugreifen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 20.07.2019.