Leserbrief zum Artikel Migration: Gebt die Häfen frei!
vom 08.07.2019:
Geschichte wiederholt sich
Was wir gegenwärtig mit der »Sea-Watch 3« und anderen Rettungsbooten auf dem Mittelmeer erleben, erinnert schmerzlich an die Irrfahrt des deutschen Dampfers St. Louis im Jahre 1939, als er mit über 900 Juden an Bord weder in Havanna noch in Florida oder in New York einlaufen durfte und nach Europa zurückkehren musste. Passagiere drohten mit Selbstmord, denn »wir fürchten das KZ mehr als den Tod«. Man ersetze »KZ« durch »Libyen« und erhält die Situation auf der »Sea-Watch 3«.
Was wir heute in Italien und anderswo erleben, erinnert schmerzlich auch an die 1938 von US-Präsident Roosevelt nach Évian einberufene Konferenz zur Lösung des deutschen »Judenproblems«. Von 32 Ländern war nur eines bereit, Juden aufzunehmen. Für die anderen war »ein Jude einer zuviel«. Man ersetze Jude durch Flüchtling und erhält die Wortwahl von Italiens Innenminister Salvini.
Die Festung Europa ist mit einem hohen Wall versehen, wer hinein möchte, ist nicht willkommen. Seit 2000 sollen 35.000 Menschen bei dem Versuch, auf dem Landweg oder über das Meer nach Europa zu kommen, gestorben sein. Soviel zu unserer Humanität. Die Geschichte wiederholt sich.
Was wir heute in Italien und anderswo erleben, erinnert schmerzlich auch an die 1938 von US-Präsident Roosevelt nach Évian einberufene Konferenz zur Lösung des deutschen »Judenproblems«. Von 32 Ländern war nur eines bereit, Juden aufzunehmen. Für die anderen war »ein Jude einer zuviel«. Man ersetze Jude durch Flüchtling und erhält die Wortwahl von Italiens Innenminister Salvini.
Die Festung Europa ist mit einem hohen Wall versehen, wer hinein möchte, ist nicht willkommen. Seit 2000 sollen 35.000 Menschen bei dem Versuch, auf dem Landweg oder über das Meer nach Europa zu kommen, gestorben sein. Soviel zu unserer Humanität. Die Geschichte wiederholt sich.