Leserbrief zum Artikel Wirtschaft als das Leben selbst: Verkuschelter Haufen
vom 02.07.2019:
Recherche?
Liebe junge Welt, lieber Helmut Höge.
die junge Welt sagt über sich selbst, sie sei eine Zeitung »mit einem hohen Anteil an Hintergrundberichten und umfassenden Analysen«. Von Hintergrund und umfassender Analyse merkt man bei dem vorliegenden Artikel leider wenig.
Ich bin sowohl in der Petplay- als auch in der Furry-»Szene« unterwegs, und das meiste in dem Artikel ist verallgemeinert, oberflächlich oder falsch. Ohne dem Autor zu nahe treten zu wollen, aber das ist nicht mal Bildzeitungsniveau.
Petplay ist so vielfältig, dass man gar nicht sagen kann, dass Petplayer spezifische Sachen machen oder mögen. Für manche ist Demütigung Teil des Spiels, andere fühlen sich durch ihre Rolle in keinster Weise gedemütigt. Manche spielen mit einem Herrchen, andere spielen mit anderen Pets. Manche mögen es, aus dem Napf zu fressen, andere würden nicht einmal im Traum daran denken. Manche spielen nackt, manche in Leder, manche in Latex oder in der Kleidung, in der sie sich gerade am wohlsten fühlen. Petplay folgt keinen allgemeinen Regeln. Erlaubt ist, was Spaß macht und was zwischen den Beteiligten vereinbart wurde.
Zu dem Teil über die Furries: Ja, es gibt viele Conventions. Auf denen trägt aber lange nicht jeder »Maske und Kostüm«, die in Kombination übrigens »Fursuit« genannt werden, was man mit Recherche hätte herausfinden können. Bei den Tierarten, die verkörpert werden, gibt es keine Geschlechterpräferenzen. Solch eine binäre Denke hätte ich hier nicht erwartet. Und ich fürchte, »Die Tigerstrategie« hat im Furry-Fandom auch niemand gelesen. Sorry.
Und was soll der Schlusssatz? »Ende Juni vergewaltigte ein ›Mann mit Wolfsmaske‹ in einem Münchner Park ein Mädchen.« Das ist, als würde man einen Artikel über Seenotrettung damit enden lassen, dass ein Mann mit arabischem Aussehen jemanden vergewaltigt hat. Dass das nazimäßig ist, merkt ihr selber, oder?
Mich ärgert dieser bloßstellende Unterton im Artikel. Wenn man keinen Bock hat, über ein Thema zu schreiben, kann man es auch lassen.
die junge Welt sagt über sich selbst, sie sei eine Zeitung »mit einem hohen Anteil an Hintergrundberichten und umfassenden Analysen«. Von Hintergrund und umfassender Analyse merkt man bei dem vorliegenden Artikel leider wenig.
Ich bin sowohl in der Petplay- als auch in der Furry-»Szene« unterwegs, und das meiste in dem Artikel ist verallgemeinert, oberflächlich oder falsch. Ohne dem Autor zu nahe treten zu wollen, aber das ist nicht mal Bildzeitungsniveau.
Petplay ist so vielfältig, dass man gar nicht sagen kann, dass Petplayer spezifische Sachen machen oder mögen. Für manche ist Demütigung Teil des Spiels, andere fühlen sich durch ihre Rolle in keinster Weise gedemütigt. Manche spielen mit einem Herrchen, andere spielen mit anderen Pets. Manche mögen es, aus dem Napf zu fressen, andere würden nicht einmal im Traum daran denken. Manche spielen nackt, manche in Leder, manche in Latex oder in der Kleidung, in der sie sich gerade am wohlsten fühlen. Petplay folgt keinen allgemeinen Regeln. Erlaubt ist, was Spaß macht und was zwischen den Beteiligten vereinbart wurde.
Zu dem Teil über die Furries: Ja, es gibt viele Conventions. Auf denen trägt aber lange nicht jeder »Maske und Kostüm«, die in Kombination übrigens »Fursuit« genannt werden, was man mit Recherche hätte herausfinden können. Bei den Tierarten, die verkörpert werden, gibt es keine Geschlechterpräferenzen. Solch eine binäre Denke hätte ich hier nicht erwartet. Und ich fürchte, »Die Tigerstrategie« hat im Furry-Fandom auch niemand gelesen. Sorry.
Und was soll der Schlusssatz? »Ende Juni vergewaltigte ein ›Mann mit Wolfsmaske‹ in einem Münchner Park ein Mädchen.« Das ist, als würde man einen Artikel über Seenotrettung damit enden lassen, dass ein Mann mit arabischem Aussehen jemanden vergewaltigt hat. Dass das nazimäßig ist, merkt ihr selber, oder?
Mich ärgert dieser bloßstellende Unterton im Artikel. Wenn man keinen Bock hat, über ein Thema zu schreiben, kann man es auch lassen.