Leserbrief zum Artikel Devisenhandel: Abkehr vom Dollar
vom 29.06.2019:
Vom westlichen Schuldenkapitalismus abgekoppelt
Die russländische Förderation trägt sich schon länger mit dem Gedanken einer Abkehr vom vom Dollar dominierten Weltfinanzsystem. Die VR China scheint, angesichts der Handelsstreitigkeiten mit den USA, den russischen Vorschlägen geneigter zu sein als 2008. Damals, in der Folge des von den USA und Europa ausgelösten Finanzmarktcrashs, mochte sich China nicht den russischen Vorschlägen anschließen und behielt die Dollarbindung des Yuan bei. Die Finanzmarktkrise bewältigte Russland erfolgreich aus eigener Kraft, die von notleidenden Dollarkrediten gebeutelten Oligarchen wurden von Putin damals medienwirksam vorgeführt und an die Kandare genommen. Seitdem und verstärkt noch durch die westlichen Sanktionen 2013/14 ist das weiterhin kapitalistische Russland finanzpolitisch und ökomomisch weitgehend »autark«; abgekoppelt vom westlichen Dollar-Euro-Schuldenkapitalismus. Für den Aufbau einer Währungsalternative benötigt aber Russland die wirtschaftlich starke VR China. Nebenbei: Putins widerwärtiges »Multikulti«-Statement scheint mir eher nach außen gerichtet. Trotz nicht zu knappen rassistischen Übergriffen ist Russland, mehr noch als Deutschland, ein multikulturelles Land.