Leserbrief zum Artikel Aufklärung verlangt: Warnung vor neuem NSU
vom 18.06.2019:
Akten auf den Tisch
Mit dem Ende des hessischen NSU-Untersuchungsausschusses und der Sperrfrist (Verschlusssache, Geheimhaltungsstufe) der Akten hierzu – inklusive des NSU-Mordes im April 2006 an Halit Yozgat in Kassel – hatte die hessische Landesregierung um Ministerpräsident Volker Bouffier das Thema Rechtsextremismus in Hessen offiziell für beendet erklärt – sie wurde und wird nun eines Besseren belehrt; allein die 38 Ermittlungsverfahren seit Dezember 2018) gegen hessische Polizeibeamte wegen rechter bzw. extrem rechter Umtriebe lassen aufhorchen. Die »braune hessische Soße« schert sich nicht um die Deckelung des hessischen Rechtsextremismus und die 120 Jahre Sperrfrist für die NSU-Akten; die Realität hat Hessen und seine Landesregierung auf brutalste Weise eingeholt. Die Konsequenz: Die Hessischen NSU-Akten müssen geöffnet werden, alles hierzu muss – ungeschwärzt – »komplett auf den Tisch« und neu bewertet werden!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 20.06.2019.