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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Mietenwahnsinn in der BRD: Auf den Deckel vom 14.06.2019:

Sozialbindung abgeschafft

Die Armut fragt nicht, ob du wohnen musst. Du musst, weil der Mensch nicht auf der Parkbank schlafen sollte. Jetzt ist es also soweit: »Der Kapitalismus frisst einen großen Teil seiner Kinder.« Es gibt in Deutschland bereits eine Million wohnungsloser Menschen! Was für ein Elend – in diesem reichen, ungleichen, kapitalistischen Land. In den unteren Einkommensgruppen, wozu auch der Mindestlohn gehört, müssen Menschen 40 Prozent und mehr ihres Nettoeinkommes als Miete bezahlen. Ist das gerecht – nein, natürlich nicht, weil die unteren Einkommensgruppen ihre Löhne nicht selbst festlegen. Das regelt der Kapitalismus, oder ist es der Markt oder gar ein ungerechter Scharlatan, der zwar mehr gute Löhne zahlen könnte, aber lieber alles für sich behält? Einfach weil er es kann, aber nicht muss. Die gekaufte Freiheit der wenigen ist halt die Unfreiheit von vielen.
Na ja, wenn man so richtig darüber nachdenkt. Ich versuche das mal – dann sind auch die Politiker Schuld an diesem Mietenwahnsinn. Am Ende der 1980 Jahre wurde irgendwann die Gemeinnützigkeit im Wohnungsbau durch die Kohl-CDU abgeschafft. Damals gab es über fünf Millionen Wohnungen mit sozialer Bindung, heute sind es gerade 1,7 Millionen, und jährlich fallen 20.000 Wohnungen aus der Preisbindung raus. Was für ein Mist ist das! Wo ist eigentlich das ganze Geld geblieben? Ach, egal – aber Kapitalismus ist nicht sozial, jedenfalls für die nicht, welche keine Kapitalisten sind. So pauschal kann man das nicht sagen ... Ich kann, und ob.
Herbert Müller
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