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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Abrüsten statt aufrüsten: »Eine Welt ohne Atomwaffen ist realistisch« vom 01.06.2019:

Tiefe Gräben

Zur Aufkündigung des INF-Vertrages: Die USA haben das Abkommen einseitig aufgekündigt. Der Interviewer sieht nicht das krasse Ungleichgewicht zwischen den USA/NATO und Russland. Auch Herrn Schulze von Glaser dürften die Zahlen bekannt sein, die die deutliche Überlegenheit der NATO an Soldaten, Waffensystemen und Kriegsmaterial belegen. Auch hinsichtlich der atomaren Rüstung ist die NATO bzgl. der gefechtsbereiten strategischen Nuklearsprengköpfe mit 30 Prozent überlegen. Seitdem die USA mit der Entwicklung und Stationierung von Raketenabwehrsystemen begonnen haben, fürchtet Russland um seine nukleare Zweitschlagskapazität. In Rumänien sind die Raketen seit 2015 einsatzbereit. In Nordwestpolen sollen sie stationiert werden. Die Friedensbewegung kann sicherlich die Bundesregierung auffordern, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen. Das bleiben leere Worte, wenn nicht in unserem Land Druck auf die Bundesregierung gemacht wird, die noch im Land befindlichen US-Atomwaffen in Büchel abzuziehen. Warum Herr Schulze von Glaser meint, die USA seien uns (die Bundesregierung, die Friedensbewegung? Wer soll das sein?) näher als andere Staaten, und wir könnten mit ihnen einfacher und direkter verhandeln, erschließt sich mir nicht. Zwischen Frau von der Leyen, Herrn Maas, der NATO und der Friedensbewegung liegen unüberwindbare Gräben. Die Friedensbewegung sollte sich klar und deutlich für einen Austritt aus dem Kriegsbündnis NATO stark machen. Die Kündigung des NATO-Truppenstatuts und des Vertrages über die Stationierung ausländischer Streitkräfte ist problemlos mit einer Kündigungsfrist von zwei Jahren möglich. Damit wäre auch die militärstrategische Kooperation im Rahmen der NATO bei der Kriegsführung im Nahen Osten und die Kriegsvorbereitung gegen Russland zu beenden.
Magdalena Storm-Wahlich, Münster