Leserbrief zum Artikel Kommentar: Verdinglichter Fetisch
vom 20.05.2019:
Neue »Wiedergutmachung«?
Ich finde es sehr gut, dass Zuckermann im Zusammenhang mit der BDS-Bundestagsentscheidung die Wiedergutmachung erwähnt hat. Die Bundestagsmehrheit (die Kinder und Enkel der Tätergeneration) hat ganz demokratisch in Form eines Persilscheins für Israels Politik einen neuen Akt der Wiedergutmachung geleistet und mit dem BDS-Boykottaufruf »wegen Antisemitismus« in gefährlicher Ignoranz Kritik an Israels Palästinapolitik und Antizionismus mit Antisemitismus gleichgesetzt. Schon Adenauer wollte nicht wiedergutzumachendes Verbrechen am jüdischen Volk durch Millionen DM dem Staat Israel gegenüber »wiedergutmachen«. In vorauseilendem Gehorsam, sozusagen als verfälschte »Wiedergutmachung«, hat Merkel die »Sicherheit« des Staates Israel zur deutschen Staatsraison erhoben. Darüber hinaus schenkt ihm die CDU-SPD-Regierung atomwaffenbestückbare U-Boote. Das israelische Apartheidregime – das zum Tätervolk mutierte Opfervolk – jubelt. Besonders die gewaltlose palästinensische Zivilgesellschaft dankt den Abgeordneten, die dadurch die israelische Unterdrückungsmaschinerie bestens geölt haben. Und das palästinensische Versuchskaninchen zur Erprobung neuartiger oder international verbotener israelischer Waffen haucht sein letztes: Der Tod … ist ein Meister aus Israel.