Leserbrief zum Artikel Luxusgut Wohnraum: Das letzte Hemd für die Miete
vom 14.05.2019:
Es knirscht im Getriebe
Die Forderungen der Berliner Mietergemeinschaft sind gut. Allein, mir fehlt der Glaube, dass sie – zumal von der Linken in Mitregierungsverantwortung – Gehör finden. Wo man hinschaut, knirscht es im Getriebe dieses politökonomischen Staatssystems. Und wenn in der teuersten Stadt, in München, der Eigentümerverband »Haus und Grund« die Durchschnittsmiete für zu niedrig hält, ist das der Profitgier geschuldeter, lebensverachtender Zynismus. Hieraus wird ersichtlich – was Die Linke nicht begreift –, dass das Grundübel seit mehr als 100 Jahren der Versöhnungsversuch von Kapital – sprich auch Immobilienhai – und Arbeit mit dem ihm innewohnenden »Divide et impera« (»Teile und herrsche«) ist. Nur die alternativlose Liquidierung des politökonomischen Systems durch die Erfüllung der welthistorischen Mission der Arbeiterklasse vermag zur Rettung des Lebens auch ökologisch auf unserem Planeten Abhilfe zu schaffen. Ansonsten bleibt »das letzte Hemd für die Miete« ein Totenhemd.