Leserbrief zum Artikel Schon gelaufen: Nachschlag: Gut fürs Karma
vom 13.04.2019:
Tödliche Dummheit
Impfungen retten Leben und drängen gefährliche Krankheiten zurück. Darf das noch als gesicherte Erkenntnis und auch langjährige bestätigte Praxis gelten? Darf die DDR-Impfpraxis und die anderer Länder nach dem Krieg noch als vorbildlich erwähnt werden? Jedenfalls dürften sich Ältere im Lande an manche »verordnete« Impfung erinnern, die ihnen Bekanntheit mit schlimmen Krankheiten ferngehalten hat, u. a. Masern. Aber es scheint ja heute ganz neue Wahrheiten und Erkenntnisse zu geben, und die Freiheit des einzelnen muss unter allen Umständen, selbst bei Bedrohung für andere oder Gefahr in Verzug, wie es der Kriminalist nennt, gewährt werden. Unter anderem durch Impfverweigerung kommt dann heraus, dass wieder schlimme Krankheiten grassieren, Krankheiten, die Generationen nur aus Büchern kannten. Ganz dümmlich wird es, wenn von rechts zu hören ist, dass alles das aus dem Ausland hereingeschleppt werde. Selbst solche Themen scheinen also noch geeignet, Fremdenhass anzuheizen. Aber gerade wenn dem so wäre, müssten Impfungen Pflicht sein. Man könnte bei allem Irrsinn im Tollhaus Deutschland sagen: Gegen Dummheit ist nicht anzukämpfen. Allerdings bringt diese Ignoranz Unschuldige, Kinder in Schulen und Kitas, Menschen, wo sie zusammentreffen und gemeinsam Zeit verbringen, in Gefahr. Auf der anderen Seite diskutieren die wenigsten im Lande, wenn gerade Polizeigesetze überall verschärft werden. Wo sind hier die freiheitlichen Aufklärer und Verweigerer?
Veröffentlicht in der jungen Welt am 16.04.2019.