Leserbrief zum Artikel Programmtips: Vorschlag
vom 27.03.2019:
Zum Heulen
Auch die Programmtips in jW schaue ich mir regelmäßig an. Oft sind sie aber einfach nur zum Heulen. Der Brecht-Film zum Beispiel. Schon in einigen Rezensionen wurde dieser Film als das bewertet, was er ist. Kurz ausgedrückt: Mist. Auch in jW wird das im ersten Satz sinngemäß so dargestellt. Doch dann kommt das Aber! Warum, erschließt sich mir nicht. Nur wegen eines kurzen Teilbeitrags zu/von einem Dichter (Martin Pohl; jW), dem eventuell in der DDR Unrecht widerfahren ist? Dass so etwas vorgekommen sein kann, ist bekannt. Wobei jedoch die wirklichen Umstände in ihrem Zusammenhang selten erwähnt werden. Doch das nur am Rande. Macht dieses Teilstück den Film besser? Ich bezweifle das stark. Auf der anderen Seite kommt mir diese Eierei bekannt vor. Das riecht stark nach der gern propagierten Meinungsvielfalt. Das wesentliche geht dabei oft unter und ein klarer Standpunkt sowieso. Ich empfehle übrigens, wenn nichts Gescheites im TV kommt, warum den vorgesehenen Druckplatz unbedingt auf Teufel komm raus füllen? Mit Ruhm bekleckert sich jW damit nicht. Das könnt Ihr sicherlich besser.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 28.03.2019.