Leserbrief zum Artikel Rohstoffe: Solidarität nach Marktgesetzen
vom 06.03.2019:
Furcht vor Abschwung
Da kann man nur hoffen, dass es der russischen und vor allem der chinesischen Wirtschaft auch in Zukunft noch gutgehen wird. Falls nicht, werden die Länder nicht nur ihre Hilfsmaßnahmen für Venezuela einstellen, sondern auch die großzügigen Kredite zurückfordern. Da eine Rückzahlung nicht möglich sein wird, wird das als Sicherheit bereitstehende Öl in den Besitz von Russland und China übergehen. Dann wird die Souveränität Venezuelas endgültig der Vergangenheit angehören und der Kapitalismus Besitz von Venezuela ergreifen. Solidarität hin oder her, die eigene Wohlfahrt wird für Russland und China Vorrang haben. Das wird sicherlich größere Auswirkungen auf Venezuela haben als die Boykottandrohungen und -maßnahmen der USA und anderer westlicher Staaten. Dass China einen Konjunkturabschwung befürchtet, sieht man daran, dass chinesischen Unternehmen gerade Milliarden Dollar an Steuersenkungen versprochen wurden. Das macht man nur dann, wenn man befürchtet, dass die Wirtschaft nicht mehr wettbewerbsfähig sein könnte.