Leserbrief zum Artikel Venezuela: Ton wird schärfer
vom 16.02.2019:
Humanität unter Stiefeln
Zwischen den venezolanischen Grenzstädten San Antonio de Táchira und Ureña auf der Ostseite und dem kolumbianischen Cúcuta auf der Westseite de Río Táchira gibt es regen Fußgängerverkehr; »kleinen Grenzverkehr«, aber nur zu Fuß, über zwei relativ enge Straßenbrücken, denn der Fahrzeugverkehr ist wegen des umfangreichen Schmuggels subventionierter Waren in Richtung Kolumbien seit einiger Zeit unterbrochen, weshalb auch die neue breite Brücke Tienditas nicht eröffnet worden ist. (jW berichtete darüber fast als einzige Zeitung.) Wenn nun venezolanische Bürger, im Vertrauen auf Zusicherungen des »Königs ohne Land« Guaidó und der USAID, zum Lagerhaus auf kolumbianischer Seite mit der angeblichen »humanitären Hilfe für die Bürger Venezuelas« kommen, erhalten sie – nix! Das wäre ja noch schöner – diese Hilfe ist für eine große Show in Venezuela bestimmt, nicht für Einzelabholer!
Dummerweise informierte das kolumbianische Menschenrechtsgericht erst vor kurzem, dass in acht Jahren fast 6.800 Kinder des Wayuu-Volkes auf der kolumbianischen Seite der Halbinsel Alta Guajira durch Unterernährung gestorben sind. Sie sind also verhungert! Auf venezolanischer Seite nicht eins! Fliehen die Eltern aber mit ihren Kindern über die offene Grenze nach Venezuela (wo sie anstandslos eingebürgert werden) – dann vielleicht ... Die »Mainstreammedien« hätten doch so gern über verhungernde Kinder in Venezuela berichtet, denen westliche Hilfe das Leben rettet. Durch die imperialistische Blockade der Devisenmittel des Landes wird auch viel dafür getan, dass es am Ende dazu kommt. Bisher aber: Fehlanzeige!
Die Hilfe der USAID ist selbstverständlich nicht für die tatsächlich hungernden und verhungernden Wayuu-Kinder bestimmt, Gott bewahre, sondern für die große Show in Venezuela.
Bedarf es noch weiterer Beweise, dass es Washington, assistiert von der Bundesregierung, usw. nie und nimmer um »Hilfe für die Hungernden« geht, sondern immer nur darum, in Venezuela »einen Fuß in die Tür zu bekommen«?
It’s the oil, stupid! ¡Se trata del petróleo, tonto! Es geht um Erdöl, Blödmann! Da wird wirkliche Humanität in Notzeiten unter den Militärstiefel getreten!
Dummerweise informierte das kolumbianische Menschenrechtsgericht erst vor kurzem, dass in acht Jahren fast 6.800 Kinder des Wayuu-Volkes auf der kolumbianischen Seite der Halbinsel Alta Guajira durch Unterernährung gestorben sind. Sie sind also verhungert! Auf venezolanischer Seite nicht eins! Fliehen die Eltern aber mit ihren Kindern über die offene Grenze nach Venezuela (wo sie anstandslos eingebürgert werden) – dann vielleicht ... Die »Mainstreammedien« hätten doch so gern über verhungernde Kinder in Venezuela berichtet, denen westliche Hilfe das Leben rettet. Durch die imperialistische Blockade der Devisenmittel des Landes wird auch viel dafür getan, dass es am Ende dazu kommt. Bisher aber: Fehlanzeige!
Die Hilfe der USAID ist selbstverständlich nicht für die tatsächlich hungernden und verhungernden Wayuu-Kinder bestimmt, Gott bewahre, sondern für die große Show in Venezuela.
Bedarf es noch weiterer Beweise, dass es Washington, assistiert von der Bundesregierung, usw. nie und nimmer um »Hilfe für die Hungernden« geht, sondern immer nur darum, in Venezuela »einen Fuß in die Tür zu bekommen«?
It’s the oil, stupid! ¡Se trata del petróleo, tonto! Es geht um Erdöl, Blödmann! Da wird wirkliche Humanität in Notzeiten unter den Militärstiefel getreten!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 18.02.2019.