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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Bündnispolitik: Spiel mit der Apokalypse vom 16.02.2019:

Frieden ist mehr als »Abwesenheit von Krieg«

Das Problem ist, dass – wie Johan Galtung einmal gesagt hat – Frieden nur als vorübergehende »Abwesenheit von Krieg« verstanden wird und nicht als Ergebnis einer Politik, in der nicht die traditionelle Rivalität bestimmter überkommener Mächte eine Rolle spielt, sondern das ehrliche Bestreben herrscht, allen Menschen und Ländern auf der Erde optimale Bedingungen für das eigene Wohlergehen und für die gemeinsamen Beziehungen zu schaffen. Statt dessen ist Außenpolitik trotz aller Beteuerungen friedlicher Absichten nach wie vor von dem Ziel beherrscht, die Beziehungen zu anderen Ländern zum eigenen wirtschaftlichen und machtpolitischen Vorteil zu nutzen und dabei Nachteile für die anderen Länder in Kauf zu nehmen oder gar bewusst anzustreben. Dabei wird wohl ganz generell von den politischen Klassen der Welt, die sich in ihrer Mehrzahl gerne als »friedliebend« und »demokratisch« darstellen, übersehen, dass das eine wirklich demokratische Außenpolitik wäre, die die echten Bedürfnisse und Wünsche der Völker und nicht ihre eigenen Ambitionen zum Gegenstand der Außenpolitik macht. Die Gerechtigkeit spielt dabei noch eine besondere Rolle, da die offenbare Ungerechtigkeit die Benachteiligten nicht selten dazu reizt, Gerechtigkeit notfalls auch mit Gewalt herzustellen, und die Bevorzugten dazu neigen, sich mit Waffen auf diesen Zeitpunkt vorzubereiten. Das gilt sicherlich auch für viele Vertreter anderer Bereiche unserer »formalen Demokratien«, die gern das als Tatsache darstellen, was erst noch mit großer Mühe zu schaffen wäre: »Die BRD ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.« (Artikel 20 Grundgesetz)
Ludwig Schönenbach
Veröffentlicht in der jungen Welt am 04.03.2019.
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