Leserbrief zum Artikel Porträt: Partygast des Tages: Richard Grenell
vom 30.01.2019:
Schmerzgrenze ein weiteres Mal überschritten
Ist es Diplomatie oder politischer Selbstmord, einen Vertreter der kriegstreibenden Weltmacht USA zu einem Neujahrsempfang der Friedenspartei Die Linke einzuladen. Sicherlich ist es unbestritten, dass man trotz aller bestehenden Konflikte und unterschiedlichsten Standpunkte über den diplomatischen Weg versucht, Kriege zu verhindern und eine Lösung herbeizuführen. Fraglich bleibt aber, ob so ein Neujahrsempfang gerade bei der einzigen im Bundestag vertretenen Partei, die bisher gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr im Ausland gestimmt hat und mal für die Losung war »Bundeswehr raus aus der Nato«, jetzt den US-Botschafter zum Feiern einlädt. Wohl die meisten Basismitglieder und erst recht die Wähler, Friedensaktivisten in der BRD, aber auch weltweit werden dieses Hofieren eines Repräsentanten jenes Aggressors nicht verstehen, da die USA für Kriege weltweit seit 1945 direkt oder indirekt verantwortlich sind und gerade in der aktuellen Zeit eine neue offene Aggression gegen Venezuela vorbereiten (indirekt wird durch die CIA seit Jahren gegen die sozialistische Regierung Venezuelas agiert). Für viele Bürger wird dieses Signal, welches vom Neujahrsempfang der Linkspartei ausgeht, als ein weiterer Beleg für die Angepasstheit an die Staatsräson bewertet werden, und die Schmerzgrenze ist damit wohl auch überschritten worden. (…)