Leserbrief zum Artikel Digitale Medien: »Wir machen aus unseren Kindern Psychopathen«
vom 19.01.2019:
Dumme leichter zu beherrschen
Vielen Dank für den wichtigen Beitrag zum »Leaky brain«. Es ist bedrohlich, dass die »Tabletverblödung« schon für eine Neuroanatomin erkennbar ist. Ich kannte bislang nur Manfred Spitzers »digitale Demenz«. Dass der durchschnittliche Intelligenzquotient der heutigen Schülergeneration nachweisbar geringer ist als noch zur Jahrtausendwende, findet hier eine erkennbare Ursache. Ergänzen zum Thema Stirnhirn möchte ich, dass dort gerade auch die emotionalen Fähigkeiten betroffen sind, es sich als auch um »emotionale Verblödung« handelt und nicht nur um die intellektuelle. Ich vermisse den Aufschrei der Lehrer, vor allem der GEW, gegen den sogenannten Digitalpakt. Wir lernen durch Bewegung. Vorrangig ist doch die Einführung einer schultäglichen Sportstunde (…). Solange die Einrichtung dafür ausreichender Schwimm- und Sporthallen angeblich nicht finanzierbar ist, sehe ich den Digitalpakt nur als Steuergeschenk an die IT-Konzerne, dass sie ihre Digitalschrott-Überschussproduktion noch profitabel verwerten können. Sonst müsste man der Bundesregierung gar unterstellen, dass die künftige Generation der »Digitrottel« gewollt ist, denn Dumme machen sich keine Gedanken über eigene Interessen und sind leichter zu beherrschen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 28.02.2019.