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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Europawahlen: Zeit nehmen für Russland! vom 25.01.2019:

Hände weg von Russland

Die Kommunistische Plattform der Partei Die Linke (KPF) versucht, ihre eigene Partei von einem guten, weil friedfertigen Verhältnis zu Russland zu überzeugen. Das tut sie seit längerem, weil einige Persönlichkeiten der Partei einer »Äquidistanz« zu Russland das Wort reden: »Auch die Russen werfen Bomben« und sie hätten »rechtswidrig die Krim annektiert«. Es gab mal Zeiten in dieser Partei, da hatten historische Aussagen in ihrer Dialektik noch Gewicht, was mit dem Druck der Anpassung an den Zeitgeist vorbei ist. Trotzdem ist es erschütternd, dass bisher nur 10 Mitglieder von 69 der linken Bundestagsfraktion sich mit der KPF und ihrem Antrag zur Verbesserung der Beziehungen zu Russland solidarisieren. Warum negieren Teile der Partei die von Ellen Brombacher überzeugend dargelegten Gründe für ein neues Verhältnis zu Russland, obwohl eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung das will? Offensichtlich tragen Abgehobenheit und Koalitionswünsche zu dieser Haltung bei, wenn nicht einmal Diskussionsbereitschaft gezeigt wird. Das Vorbild dazu ist die SPD, auch in ihrer Agonie. Was die »russische Gefahr« betrifft, sei den betreffenden Linkspolitikern die Lektüre des Buches von Zbigniew Brzezinski, ehemaliger Berater des US-Präsidenten, »Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft« (1997) empfohlen. Er betont darin die Rolle der baltischen Staaten und der Ukraine zur Einkreisung und Destabilisierung Russlands, z. B.: »Die Ukraine ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Russlands beiträgt«. Die russische Führung wird das sicher aufmerksam gelesen haben (…). Die ersten Panzer rollen schon, weil der Gegner wieder »Russland« heißt. Ihr steht in der humanitären Tradition großer Sozialisten und Marxisten, Genossinnen und Genossen der Linkspartei, bedenkt das Ende.
Eberhard Butter
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