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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel »Erwünschtes Narrativ«: Fall des Systems vom 03.01.2019:

Rückläufige Printmedien

Die Aufarbeitung des Skandals um den preisgekrönten Spiegel-Reporter Claas Relotius bewegt die Medienbranche. Aber warum ist das ein Skandal? Die Arbeit eines Journalisten bewegt sich immer in einem Spannungsfeld, das manchmal zu einem Dilemma wird. Er verbreitet und veröffentlicht Informationen, Meinungen und Unterhaltung durch Massenmedien (Definition des Deutschen Journalistenverbandes). Ich lese viel und habe den Eindruck, es wird genau das veröffentlicht, was gerade nachgefragt wird, um die Auflagen zu steigern. Aber im Spiegel überprüfen jeden Text viele Profis, und der Spiegel ist stolz auf seine hauseigenen Dokumentationen. Dort überprüfen zirka 60 Fachleute, Physiker, Historiker, Biologen usw., jedes Wort und jede Zahl. Deshalb verstehe ich nicht, dass gerade ein Arbeitskollege, Juan Moreno, seit 2007 als Reporter für den Spiegel in aller Welt unterwegs, diesen Skandal ins Rollen gebracht hat. Oder geht es um etwas anderes? Die Printmedien verlieren ständig ihre Leser, und somit sinken die Einnahmen. Infolge dessen werden Journalisten entlassen. Der Umsatz der Spiegel-Gruppe 2017 beim Printmedium (Zeitungen, Zeitschriften, Anzeigenblätter) ist rückläufig. Deshalb wurde der Umsatzverlust mit der »Agenda 2018«, verbunden mit dem Abbau von 150 Arbeitsstellen, ausgeglichen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Stanislav Sedlacik, Weimar
Veröffentlicht in der jungen Welt am 04.01.2019.